Playa
Sant Miquel Als sie zurückkommt in ihre Wohnung, findet sie das Mittelmeer auf ihrem Anrufbeantworter: einen noch warmen Oktobermorgen in Barceloneta, die Sonne: eine rassige Spanierin, badend, glattgeschliffene Glassteinchen oder Tonscherben (in die Hand genommen), und Möwenflügel, die sich um ein Stück Fisch balgen, Wellen, die den weißen Sand hin und her bewegen, salzige Purzelbäume und Saltos vollführend. Vor einer Woche hatte sie ihre eigene Telefonnummer zu Hause gewählt und dabei das Handy einfach in die Luft gehalten: hier hast du zwei Minuten vom Playa Sant Miquel und mich: mit fliegendem Haar ganz klein vor einer riesigen Kulisse in flatternden Kleidern, die davon wehen würden, würde mein Körper sie nicht festhalten, mich: wie ich mich drehe um die eigene Achse, mich: wie ich tanze mit dem Wind, mich: mit meiner Vorfreude auf einen Milchkaffee in einer Bar im Hafenviertel. Und es war so ähnlich als hätte sie sich selber ein Geschenk mitgebracht. Paul Blau |