Hier soll es um die Bedeutung einer neuen Bürgerlichkeit für die Kunst gehen. Auch hier gibt es manchmal eine postmoderne Beliebigkeit, mit einem Höhepunkt durch Duchamp und Readymades, mit der Erklärung eines schlichten Urinals zum Kunstwerk. Eine zu seiner Zeit berechtigte Provokation in deren Fortführung sich später, sicherlich ohne dass dies so gewollt war, eine vermeintlich ironische Trashkultur findet. Heute nun dürfen, ja sollten wir erneut fragen, was Kunst sei. Dem Unbehagen nachgehen, das sich regen mag, wenn potentiell ein jeder Künstler sein und nach seinem Belieben, nach seiner Willkür alles und jedes mit Wirkung für die Allgemeinheit zur Kunst erklären können soll. Dann ließe sich ein – nun enger verstandenes - Kunstwerk dadurch charakterisieren, dass es verschiedene, vielleicht gar immer wieder neue Möglichkeiten seiner Interpretation eröffnet.
            
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